Charlotte Engelkes

Charlotte Engelkes

Dido & Aeneas

The well-known story of two lovers separated by an evil spirit.

The Opera Dido & Aeneas by Henry Purcell.

Choreography Direction Sasha Waltz
Musical Direction Reconstruction Attilio Cremonesi
Stage Thomas Schenk, Sasha Waltz
Costumes Christine Birkle
Light Thilo Reuther

Dido
Aurore Ugolin, Song
Clémentine Deluy, Dance
Michal Mualem, Dance

Aeneas
Reuben Willcox, Song
Virgis Puodziunas, Dance

Narrator 
Charlotte Engelkes

Sorceress
Fabrice Mantegna, Song
Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola, Dance
Xuan Shi, Dance
Eberhard Francesco Lorenz, Song
Takako Suzuki, Dance
Michael Bennett, Song
Jirí Bartovanec, Dance
Ascanius László Sandig, Song

Akademie für Alte Musik Berlin

Violine 
Georg Kallweit (Konzertmeister)
Stephan Mai
Kerstin Erben
Uta Peters
Barbara Paulsen
Verena Sommer
Gabriele Steinfeld
Nadja Zwiener
Albrecht Kühn
Thomas Graewe
Erik Dorset
Susanne Kanis

Viola
Anja Graewel
Anette Geiger
Lothar Haas
Clemens Nuszbaumer
Johannes Platz

Bassvioline
Jan Freiheit
Inka Döring

Viola da Gamba
Hartwig Groth

Violone
Robert Sagasser
Miriam Shalinsky

Barockgitarre
Jakob Lindberg
Björn Colell
Ophira Zakai

Cembalo
Raphael Alpermann

Perkussion
Michael Metener

Sopran
Anette Geiß
Maria Köpcke
Susanne Wilsdorf
Cécile Kempenaers

Alt
Dorothee Merkel
Anne-Kristin Zschunke
Martin van der Zeijst
Uwe Czyborra-Schröder

Tenor
Sebastian Lipp
Klaus-Martin Bresgott
Oliver Uden
Markus Schuck

Bass
Martin Schubach
Frank Schwemmer
Martin Backhaus
René Steur

A production of Sasha Waltz & Guests and Akademie für Alte Musik Berlin in co-production with Staatsoper Unter den Linden, Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg and Opéra National de Montpellier.

Supported by Hauptstadtkulturfonds.

Reviews

Die Welt 03.02.05

Manuel Brug

Die Poesie der kleinen Operndinge

Gemeinsam mit dem feinfühlig die großartigen Musiker der Berliner Akademie für Alte Musik stimulierenden Dirigenten Attilio Cremonesi hat Waltz die verlorene Musik des Prologs durch andere Purcell-Stücke ersetzt, fehlende Tänze ergänzt und mit stummen Szenen die Bruchstellen in der atemlosen Opernsaga betont, in der sich das tragische Liebespaar, kaum gefunden, schon wieder lösen muß: den Hof Charles II., nur mit Musik unterlegte »Masques« gewohnt, hätte es nicht länger auf den Stühlen gehalten. 100 Minuten dauert das nun in seiner modernen Form. Kondensierte Opulenz, die royale Zeremonie als ein das wahre Leben überhöhendes Opernfest.

taz 21.02.05

Katrin Bettina Müller

Meeresleuchten

Musik ist immer Gegenwart im Moment ihrer Aufführung, das hat sie der bildenden Kunst voraus. »Dido & Aeneas« ist die erste Operninszenierung der Berliner Choreografin Sasha Waltz, die den Tanz nicht in der marginalen Rolle als höfisches Zwischenspiel belässt, sondern die Oper von Henry Purcell in ein sehr berührendes Tanzstück weiterentwickelt hat. Der Tauchgang im ersten Bild ist programmatisch für den Duktus der Bewegung: vielgestaltig, elementar und in breiten Bildkompositionen angelegt. Als ob sich die Töne der Komposition Purcells an die Füße der Tänzer heften könnten und mit ihnen den Raum wieder und wieder überschwemmten….

Für »Dido & Aeneas« lässt Sasha Waltz sich erstmals auf die Erzählung einer Handlung ein, aber anstelle der Solisten, die jeweils mit einem Sänger und einem Tänzer besetzt sind, hat sie den Chor und das Ensemble zu den Hauptträgern der Handlung gemacht.

Neues Deutschland 21.02.05

Laura Naumburg

Ironie und Innigkeit

Aber was Sasha Waltz zu Henry Purcells Oper »Dido und Aenas« choreografiert hat, überwältigt. Jedes ihrer Bilder schichtet Bedeutungsebene auf Bedeutungsebene. Mit Worten kaum erfassbar, erlauben sie das eigentlich unmögliche, irrationale: ein emotionales Verstehen all dessen, was nicht gesagt, kaum musiziert, dennoch wohl gemeint ist. Im Prolog, der im Meer spielt, lässt Sasha Waltz ihre Tänzer in einem Aquarium einander umspielen und umschwimmen. Man sieht die munteren Begleiter des Gottes Poseidon, man sieht das Wasser als Ursprung allen Lebens, man sieht das nimmer wiederkehrende Goldene Zeitalter, man sieht, als das Wasser abgelassen wird, die Vertreibung aus dem Paradies, man sieht die Menschen, auf die harte Erde geworfen, sich dort einrichten–alles in einem szenischen Bild.

Die Zeit 06/2005

Volker Hagedorn

Neobarocke Wasserspiele

Die 41-jährige Choreografin Sasha Waltz, gefeiert als Entgrenzerin des Tanztheaters, startet mit einem Hechtsprung in ihre erste Oper, und der Schwung hält an wie auch die Sinnenlust, mit der sich im brodelnden Wasser eine wachsende Zahl von Tritonen nebst Zivilisten in voller Montur tummelt. Das ist mehr als ein eyecatcher, es dient auch als leuchtender Hintergrund eines musikalischen Prologs, der eigentlich verschollen ist. Nur die Texte des Nahum Tate blieben vom Vorspiel der Oper, die 1689 in einem Londoner Mädchenpensionat uraufgeführt wurde. Zu ihnen hat Attilio Cremonesi, barockerfahrener Dirigent des Abends, aus Purcells Œuvre Passendes gefischt, und die Akademie für Alte Musik Berlin spielt auf dem Instrumentarium des Barock so lustvoll und pointiert, wie die Choreografin ihre Bilder formt.







Video: Sasha Waltz & Guests